Trauma
Beschreibung/Auslöser:
Ein Trauma lässt sich als eine seelische Wunde, durch einzelne oder anhaltende Erfahrungen von extremer Angst und/oder Hilflosigkeit, verstehen, die im Körper und Gehirn auf vielfältige Art und Weise gespeichert werden.
Oftmals reichen kleine, harmlose Reize – ein Geräusch, ein Geruch, ein Bild – aus, um das traumatische Geschehen wieder zu aktivieren. Betroffene bleiben faktisch im Trauma stecken und erleben wieder die gleichen Gefühle, Körperreaktionen und Schmerzen, die sie in der traumatischen Situation erlebt haben. Manche Betroffene sehen das Geschehene immer wieder vor ihren Augen ablaufen, andere erinnern sich nur bruchstückhaft oder gar nicht. Betroffene vermeiden in der Regel alles, was sie an das Trauma erinnern könnte, bleiben damit faktisch im Trauma stecken und finden erst dann aus dem Trauma heraus, wenn die mit dem Trauma verknüpften Körperreaktionen kontrolliert gespürt, kanalisiert und entladen werden können. Erst damit kann das ständig überaktivierte autonome Nervensystem wieder wirkliche Entspannung zulassen, können wieder Sicherheit, Vertrauen, Kraft, Selbstwirksamkeit und Freude gefühlt werden.
Auf der körperlichen Ebene werden traumatische Erfahrung oft von unspezifischen Ängsten, Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Erregungszuständen, Reizbarkeit, Konzentrationsstörungen, Depressionen, Schwäche, Herz- und Kreislaufkrankheiten, Menstruations- und Verdauungsbeschwerden begleitet.
Das Wort Trauma wird im Allgemeinen für ein Schocktrauma verwendet. Doch es gibt noch andere Formen von Trauma, die nicht auf eine Katastrophe oder einen Schockmoment zurückzuführen sind. Die wichtigsten Trauma-Arten im Überblick:
Schocktrauma
Hierbei übt ein Schockerlebnis einen nachhaltigen Einfluss auf den emotionalen Zustand der betroffenen Person aus. Das kann ein Unfall sein, ein Todesfall, eine Trennung, eine Abtreibung oder erlebte Gewalt. Eine erschreckende Hilflosigkeit und die Überforderung mit der Situation führen dann zur Traumatisierung.
Entwicklungstrauma
Ein Trauma muss jedoch nicht unbedingt durch ein schockierendes Erlebnis entstehen. Auch alltägliche Ereignisse können traumatisch sein und das weitere Leben und Handeln beeinflussen. Viele leiden sogar unter einem Trauma, ohne sich dessen bewusst zu sein, da sie keines dieser „traumatischen Ereignisse“ erlebt haben. Dabei kann schon ein operativer Eingriff traumatisch für den Körper sein, ohne dass man die Operation als Ursache erkennt. Die Beziehung zu den Eltern in der Kindheit kann zu einem Trauma führen, ohne dass es eine Schlüsselsituation gab. Diese Form von Trauma wird als Entwicklungstrauma bezeichnet.
Allerdings erlebt nicht jede Person jedes „traumatische“ Erlebnis gleich. Bei den einen löst es tatsächlich ein Trauma aus, die anderen können die Situation gut verarbeiten. Ein Trauma liegt im Nervensystem verankert und steht im engen Zusammenhang mit der Entwicklung der Person und deren Reaktion auf das spezielle Erlebnis. Ob dadurch eine Traumatisierung entsteht, richtet sich nach mehreren Faktoren, zum Beispiel nach
- der Fähigkeit zur Selbstregulation,
- dem Glauben an die Sinnhaftigkeit des Lebens,
- der Einbindung ein einer Gemeinschaft und soziale Netzwerk,
- der persönlichen psychischen Widerstandsfähigkeit (Resilienz).
Behandlung:
Was in der Vergangenheit geschah, kann niemand einfach auslöschen. Heilung entsteht durch die Verknüpfung stärkender, haltgebender Ressourcen mit dem traumatischen Erleben. Damit wird es für Sie möglich HIER UND HEUTE anders mit den Auswirkungen der Vergangenheit umzugehen.
In der Therapie lernen Sie, ihre innere, zwischenmenschliche und äußere Sicherheit wiederzuerlangen. Sie lernen wieder Kontrolle über ihre Gefühle, ihre Symptomatik und das eigene Verhalten zu entwickeln.
Mit der Entwicklung Ihrer Fähigkeit wieder kontrolliert und reguliert fühlen und in Ihrem Körper sein zu können, verknüpfen Sie die traumatischen Erinnerungen mit Ihrem Erleben des heute sicheren „Hier und Jetzt“.
Durch die damit verbundene emotionale Neubewertung der traumatischen Erfahrungen, rückt das Trauma in Ihrem Erleben mehr in die Vergangenheit und so nach und nach in den Hintergrund. Sie erleben sich wieder frei, handlungsfähig, ruhiger und sicherer.
Sehr stärkend kann sich für Sie auswirken, wenn Sie Ihr Leben so neu ausrichten, dass die notwendiger Weise neu entwickelten Ressourcen zu „Rückenwind“ für Ihre weitere Lebensgestaltung werden.
Mein zentrales Anliegen ist, Ihnen dabei zu helfen, Ihr Leben wieder selbstständig steuern zu können, wieder bei sich selbst anzukommen und aus sich heraus zu leben, gesund zu werden und sich wieder wohl zu fühlen.
Haben Sie noch Fragen?
Gerne können Sie auch telefonisch unter der Rufnummer 06442 / 938 56 97 oder per Mail info@psychotherapie-glassl.de Kontakt zu mir aufnehmen.
Ich biete Ihnen flexible, kurzfristige Terminvereinbarung auch abends nach 17 Uhr.