Beschreibung:
Eine Lebenskrise bezeichnet eine einschneidende Phase im Leben des Betroffenen, die mit einem kritischen Infragestellen des Ist-Zustands verbunden ist. Die Lebenskrise geht mit dem – wahrgenommenen oder tatsächlichen – Verlust bisheriger Sicherheiten einher. Der die Krise durchlebende Mensch ist unsicher und auf der Suche nach neuer Orientierung, die ihm erlaubt, sein Selbst und seine sozialen Beziehungen positiv neu zu verorten.
Unsicherheit ist für den Menschen generell schwer auszuhalten: Sie verkompliziert das ohnehin komplexe Leben und wirft Routinen und erprobte Schemata um, die ihn bisher bei der Alltagsbewältigung erfolgreich geleitet haben. Jeder Mensch strebt psychisch nach einem positiven, in sich gefestigten Selbstbild und intakten, belohnenden sozialen Beziehungen. Die Lebenskrise stellt all dies – unabhängig von ihrem Auslöser – infrage und bedroht damit das ausgeglichene Leben des Individuums. Demzufolge ist jede psychische Krise oder Lebenskrise für den Betroffenen mit unangenehmen Emotionen und Gedanken und inneren und häufig auch sozialen Konflikten verbunden.
Auslöser:
Es sind die Unsicherheit und das Hinterfragen des Bekannten, die eine Lebenskrise ausmachen können. Dabei kann eine initiale Erschütterung, häufig in Form eines einschneidenden Erlebnisses, der Auslöser sein, der weitere Gefühle der Verunsicherung nach sich zieht. Die Krise kann jedoch auch ohne eindeutig auszumachenden Auslöser entstehen: als Folge eines längerfristigen Entwicklungsprozesses oder zunehmenden Alters, etwa im Falle der umgangssprachlich viel beschworenen Midlife-Crisis.
Dennoch lassen sich Ereignisse benennen, die bei Betroffenen häufig eine Lebenskrise oder einen anderen schmerzhaften psychischen Prozess, etwa eine Depression, Angststörung oder einen Burn-Out, auslösen können. Hierzu zählen sogenannte Life – Events, wie zum Beispiel:
- Todesfälle
- Partnerschaftskonflikte, Trennungen und Scheidungen
- schwere Erkrankungen
- Arbeitsplatzkonflikte, Mobbing, Verlust des Arbeitsplatzes
- sexueller Missbrauch
- Ungewollte Kinderlosigkeit, Fehlgeburten
- Mobbing
Lebenskrisen betreffen sowohl Männer und Frauen unterschiedlichster Altersklassen als auch Jugendliche, etwa in Zeiten der Pubertät, die zwangsläufig mit einer Neuorientierung und der Veränderung vom Kind zum Erwachsenen verbunden ist.
Behandlung:
Bestimmt wissen Sie aus eigener Erfahrung, dass nicht jeder Mensch eine belastende Lebenssituation in der gleichen Stärke erlebt. Ausschlaggebend ist unter anderem die Grunderfahrung, die Sie mitbringen und wie gut Sie bisher schwierige Situationen gemeistert und welche Bewältigungsstrategien Sie daraus entwickelt haben.
In der Psychotherapie von Lebenskrisen sind folgende Punkte zu berücksichtigen:
- Die tatsächlichen Ursachen der Lebenskrise herausfinden und benennen: erst, wenn erkannt wird, wovor Sie wirklich Angst haben, was Sie wirklich blockiert, ist es sinnvoll, über Lösungen nachzudenken. Oft muss der Kern des Problems erst aus mehreren Schichten von schwierigen Lebensumständen herausgeschält werden.
- Die aktuelle Krise in Angriff nehmen, Lösungen finden: dazu müssen die Blockaden im Fühlen, Denken und Handeln gelöst werden. Nur über Zugang zu allen mit der Krise zusammenhängenden Gefühlen wird das Denken aktiviert und damit sinnvolles Handeln möglich.
- Ungelöste frühere Krisen aufspüren, die an der Entstehung der Blockaden mitbeteiligt sind.
- Die Widerstandsfähigkeit für künftige Krisen verstärken.
Je nach Schwere der Lebenskrise kann es geboten sein, sich für eine stationäre Behandlung zu entscheiden.
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